Warum Hygiene im Tattoostudio kein gutes Werbemittel ist....
Hygiene ist das neue Schlagwort. Hygiene ist natürlich wichtig, denn es geht um Eure Gesundheit. Hygiene als Schlagwort und in allgemeine Floskeln verpackt, ohne eine genaue Information, ist jedoch wertlos. Top-Hygiene, oberste Priorität ... das alles bedeutet gar nichts.
Ich persönlich zucke immer wieder zusammen, wenn mir jemand Top-Hygiene "verkauft", OHNE darauf einzugehen, was genau er unter Top-Hygiene versteht.
Bei allen Leistungen, die ihr in einem Tattoo- oder Piercingstudio in Anspruch nehmen könnt, handelt es sich um Eingriffe IN den Körper. Der geputzte Fussboden sagt gar nichts aus, Bakterien, Keime, Pilze, Sporen und Viren die so einmal "nebenbei" in den Körper eingebracht werden, machen Euch krank. Ob Euch nun jemand vorher Top-Hygiene versprochen hat oder nicht.
Diese Erreger sind mit dem bloßen Auge nicht sichtbar und Ihr habt demzufolge keine Kontrollmöglichkeit und wenig Einfluß, ob Ihr eine wirklich sterile Arbeit erhaltet.
Ausserdem möchte man nicht, bevor man ein Tattoo oder Piercing bekommt Medizin studieren, um möglichst alle Risiken zu kennen und zu vermeiden.
Was also tun, gucken obs sauber aussieht und dem Piercer oder Tätowierer vertrauen?
Das wäre mir persönlich zu wenig, deshalb habe ich in die Hygiene im Tattoostudio für Euch sichtbar gemacht.
Ihr sucht Euch Euer Schmuckstück aus und in Eurem Beisein wird es autoklaviert. Das ist die sicherste Methode, die auch in Operationssäälen zum Einsatz kommt. Besser noch, denn die fertige Kassette mit allem, was für euer spezielles Piercing benötigt wird, öffne ich erst in Eurem Beisein am Arbeitsplatz. Alles, was sich in der Kassette befindet, wird nur mit sterilen Handschuhen, nicht mit preiswerten Einweghandschuhen berührt. Ihr könnt am Steri-Test erkennen, ob die Sterilisation erfolgreich war und den gesamten Prozeß weiterhin verfolgen.
Das Non-Plus-Ultra... Der Statim G4 schnell und sicher autoklaviert im geschlossenen Behälter
Lagerhaltung von vorsterilisierten Dingen vermeide ich, da Sterilisation ein Ablaufdatum hat. Die Steripackungen wöchentlich zu kontrollieren und umzuverpacken, neu zu sterilisieren und wieder einzuräumen kostet überflüssige Zeit und Geld, das ich lieber in den schnellsten Autoklav gesteckt habe, der auf dem Medizinsektor zu finden ist. Den Statim G4 von Scican. Das neue Modell ist direkt per Internet mit dem Hersteller verbunden und wird demzufolge auf diese Art bei jedem Autoklavierungsprozeß, also bei wirklich jeder Sterilisation gewartet und kontrolliert. Die Vorgänge werden alle automatisch archiviert und dokumentiert. Ist der Sterilisationsvorgang fertig, war er folglich auch erfolgreich. Zusätzlich ist in einem fest verschraubten Metallgefäß ein Indikator, und wird mit sterilisiert. Der Dampf muss durch den Schlauch in das Gefäß und dort färbt sich der Indikator bei ausreichendem Druck, Temperatur und Zeit. Ihr seid beim Öffnen der Cassette und beim Aufschrauben des Testkörpers dabei, und ich zeige euch euren Indikator.
Ich pierce Freihand und verzichte auf Klemmen und Hilfswerkzeuge, die mit Körperflüssigkeiten in Berührung kommen. Nadeln, Skalpelle, Tupfer, und Markierungsstifte, Rasierer werden neu sterilisiert, einmal benutzt und entsorgt, somit seid ihr auf der absolut sicheren Seite.
Das ist also eine sehr effektive Methode, das Nichtvorhandensein der kleinen Krankmacher für Euch kontrollierbar zu machen und Euch ein sicheres Gefühl zu geben.
Hygiene im Tattoostudio ist eine Selbstverständlichkeit
Oberste Priorität haben neben Hygiene natürlich auch die Qualität der Materialien und die Fähigkeiten des Piercers oder Tätowierers. Sehr häufig, wenn schwammig mit Hygiene geworben wird, lässt die Fotogalerie der angefertigten Arbeiten mehr als zu wünschen übrig. Mit tollen Ergebnissen sollte der Body-Artist aufwarten können. Top-Hygiene ist folglich kein Werbemittel, sondern eine Selbstverständlichkeit in einem seriösen Studio, Transparenz und Aufklärung helfen Euch nämlich mehr als jeder Werbeslogan.
Bis zum nächsten Mal
Eure Mimi